Top on Top: ForeverSpin Kreisel auf Gitarren

Neben dem Gebastel mit technischen Geräten macht mir vor allem das Spielen von Saiteninstrumenten viel Spaß. So haben sich mit der Zeit ein paar Insturmente aller Couleur angesammelt: E-Gitarren, Akustik-Gitarren, Bässe, Ukulelen. Gleichermaßen begeistern mich schon seit Jahren die tollen Metall-Kreisel von ForeverSpin, einem kanadischen Unternehmen, welches aus massiven Blöcken per CNC-Drehmaschine sehr akurate Kreisel herstellt. Neben bekannten Metallen wie Stahl, Aluminium oder Messing kommen auch Exoten wie Magnesium, Zirconium, Titan oder Wolfram (!) zum Einsatz.

Nun, die Verbindung dieser beiden Interessen besteht wie folgt: In den letzten Jahre habe ich diese Kreisel (englisch: top) auf verschiedenen Gitarren Oberflächen (englisch ebenfalls: top) fotografiert. Die entstandenen Bilder sind allesamt auf Unsplash zu sehen. In diesem Blogpost geht es nun um die individuellen Zusammenstellungen der Kreisel zu den Gitarren und was sich der Künstler dabei gedacht hat. ;) Es bringt dem Otto Normalverbraucher also eigentlich nichts, hier weiterzulesen. Eher macht es vor allem mir einfach Spaß.

Über 20 verschiedene ForeverSpin Kreisel gibt es – und es wird immer mal einer mehr. Zusätzlich eine Reihe von eingefärbten Aluminium-Kreiseln, welche man zu gesonderten Marketing-Aktionen dazugeschenkt bekommen hat. Beim Fotografieren hatte ich immer folgendes Prinzip: Die echten Metall-Kreisel kommen auf die Gitarren, die gefärbten Kreisel auf Effektgeräte.

Fotos

Hier erst mal eine Galerie des jeweils besten Fotos jeder Session:

Auf Unsplash findet ihr in dieser Collection genau die gleichen Fotos. Da auch zum kostenlosen Download zum Weiterverwenden.

Geholfen haben mir sowohl beim Fotografieren also auch beim Bearbeiten unter anderem Nicolai S., Jörg-Michael W., Evelyn W. und Simon d. V.. Meinen herzlichsten Dank euch an dieser Stelle! Mittlerweile (Stand 2021) habe ich mich neben dem Schießen auch selbst an Lightroom rangetraut und bin quasi eigenständig. Equipment durfte ich mir leihen von Georg K., Irene G. und Thorsten B.. Danke euch ebenso für euer Vertrauen.

Welcher Kreisel auf welcher Gitarre?

Das war für mich die zentrale Frage. Da ich mir durchaus bei allen Beziehungen etwas gedacht habe, schreibe ich das hier mal runter. Die Auflistung spiegelt die Reihenfolge der Fotosessions wider und ist somit analog zum Veröffentlichungsdatum der Bilder.

  1. Stainless Steel Mirror (Rostfreier Stahl Spiegeloberfläche) – Epiphone Les Paul Standard Plustop Pro Translucent Blue (E-Gitarre): Es war mein erster Kreisel welcher durch seine sehr gläzende Oberfläche heraussticht. (Viele andere Kreisel sind entweder nicht so “sauber” von der Oberfläche wie z.B. der in roségold, oder sie bekommen eine Patina wie z.B. Magnesium oder Kupfer.) Dieser Glanz hat mich an die Humbucker Pickups meiner Paula erinnert, daher die Wahl.
  2. Magnesium – Ortega RFU10ZE (Sopran-Ukulele aus Zebraholz): Einfache Sache: Mit 6 Gramm ist der Magnesium Kreisel der leichteste aller verfügbaren ForeverSpin Tops und kam daher auch auf die kleinste (und ebenfalls leichteste) Gitarre im Hause Weber. Die Ukulele war damals ein Werbegeschänk von der Zeitschrift Gitarre & Bass, da ich einen Bekannten für ein Abo geworben hatte. Coole Sache. Anmerkung: Die ersten Fotos hatten wir gemacht ohne vorher die Korrosion von dem Magnesium entfernt zu haben. Daher wirkt der Kreisel relativ dumpf. Frisch poliert sieht er ganz anders aus.
  3. Damascus Steel (Damastzener Stahl / Damast) – Warwick RB Corvette $$ 5 Honey Violin Transparent Satin (E-Bass): Von der Oberfläche schön vergleichbar die beiden, hat sowohl der Damast Kreisel als auch die Maserung des Holzbasses eine gut erkennbare Ähnlichkeit. Beide fühlen sich einfach toll an.
  4. Green Mystery – Ibanez Tube Screamer TS9 (E-Gitarren Effektgerät): Wie gesagt: kein reiner Metall-Kreisel und daher nichts für den Puristen der reinen Metallsorten. Deswegen bekommt er auch kein Instrument, wohl aber ein farblich ähnliches und ebenfalls unerlässliches Produkt aus den Requisiten eines E-Gitarrenspielers: Den Tube Screamer, also DEN Verzerrer schlecht hin.
  5. Rose Gold Plated (Rosévergoldet) – Fender Standard Jazz Bass MN AW (E-Bass): Das Mädchen unter den Kreiseln habe ich nur gekauft, weil meine Frau ihn toll fand. ;) Klischee bestätigt. Dieser schöne Kreisel bedarf eines ebenso schönen Instruments, welches durch den komplett weiß lackierten Jazz Bass erfüllt wird. (Anmerkung: Dieses Instrument gehört nicht mir, sondern meinem Bruder.)
  6. Pink Mystery – Mad Professor Snow White AutoWah (E-Gitarren Effektgerät): Weil sie farblich so gut passen. Nicht. ;) Oder zumindest halb, weil zu weiß ja fast alles passt. Wieder einer der lackierten und somit nicht “originalen” Metall-Kreisel. Den Auto Wah-Wah mag ich vom Effekt her sehr, vor allem für schnelle funkige Sounds.
  7. Black Zirconium – Epiphone Viola Bass (E-Bass): Weil es der schönste Frauenname der Welt ist (und nebenbei auch für das Musikinstrument Bratsche steht). Ein eleganter, seriöser Bass, welchen ich mir zusätzlich zum Frestless hab umbauen lassen, siehe hier. Dies erforderte ebenfalls einen anständigen Kreisel, hier in Form eines schwarzen Anzugs.
  8. Stainless Steel (Rostfreier Stahl) – Squier by Fender Affinity Series Stratocaster (E-Gitarre): Meine allererste E-Gitarre. Aus heutiger Sicht nichts besonderes, aber dennoch ein solides Anfängerinstrument. Gleiches gilt für den stinknormalen Stahl – nichts besonderes, aber solide. Passt also zusammen. Etwas härter durfte ich bei den Fotos hier schon rangehen. So waren es -2 °C auf der geschotterten Fläche im Bereich eines Straßenbaus. Teilweise sieht man, dass die Strat angefangen hat zu frieren. Sie hat’s überlebt. Schwieriger war der Einsatz des grünen Laserpointers: Auf Grund der Kälte sind die älteren Batterien so in der Spannung abgesunken, dass er teilweise gar nicht mehr geleuchtet hat.
  9. Aluminium – Career Bass (E-Bass, keine Infos im Web): Bitte was für ein Bass? Career? Ja, genau, sagt mir auch nichts. Das war mein erster Bass den ich im zarten Alter von 13 zu Weihnachten bekommen habe und der mir viele viele Jahre als einziger Bass in meinem Leben zur Seite gestanden ist. Online findet man über ihn quasi nix. Gefallen tut mir das in den Korpus eingearbeitete Logo. Da er einen verkleinerten und leichten Korpus hat, passt der ebenfalls leichte Aluminium Kreisel ganz gut zu diesem Gerät. Seit ich mein Arsenal an Bässen etwas aufgestockt habe, spiele ich diesen Klassiker quasi gar nicht mehr. Deswegen hing er erst einige Jahre in unserer damaligen Gemeinde zur allgemeinen Verwendung rum, bevor ich ihn Ende 2018 an einen Jugendlichen verschenkt habe.
  10. 24Kt Gold Mirror (24 Karat Spiegeloberfläche) – Ovation Preacher Deluxe (E-Gitarre, keine offiziellen Online-Resourcen vorhanden): Modell Nummer 1283-5 aus dem Jahre 1975 in schwarz. Haha, ja es gab für kurze Zeit mal ein paar E-Gitarren von Ovation. Solidbody, made in USA. Habe das edle Teil von einem älteren Mann bei uns im Haus geerbt. Es ist meine mit Abstand älteste und auch wertvollste Gitarre – nicht nur materiell, sondern auch ideell! Farblich passt der polierte Goldkreisel super dazu. Die Fotos sind übrigens auf dem Parkplatz vor der Fischauktionshalle in Hamburg entstanden.
  11. Black Mystery – Seymour Duncan SFX-07 Shape Shifter (E-Gitarren Effektgerät): Toller Tremolo Effekt, welcher die Geschwindigkeit des LFOs auch per Tap und verschiedenen Ratios einstellen kann. Mittlerweile gibt es genau dieses Effektgerät nicht mehr – es wurde durch eine neuere Variante in Stereo abgelöst. Egal, mir reicht er in Mono. Der schwarze Kreisel passt farblich einfach gut.
  12. Titanium (Titan) – Stanford Radiotone 59 G ECW (A-Gitarre, verlinkt zur vergleichbaren 49 G): Typ “Grand Auditorium”, weil ich das Standard Dreadnought Design nicht mag. Nach Probieren von vielen Akustik-Gitarren ist dies hier die perfekte Gitarre für mich, weil: Cutaway, keine Inlays, massive Decke, Tonabnehmer ohne Schnickschnack, kein Pickguard. Super! Tatsächlich auch meine einzige Akustik im Vergleich zu den E-Gits/-Bässen, wo es gerne mal mehr sein dürfen. Hehe. Mein echtes Arbeitstier – daher auch der Titan Kreisel. Quadratisch – praktisch – gut.
  13. Brass (Messing) – Ibanez ATK200 (?) Sonderlackierung Ibanez Guitar Festival (E-Bass, keine offiziellen Online-Resourcen vorhanden, und sogar die, die es mal gab, sind mittlerweile offline): Ob es farblich so passt sei mal dahin gestellt, aber es gibt einen musikalischen Zusammenhang: Die “Brass-Section”, also die Blechbläser in einer Big Band, erinnerten mich mit ihren teilweise deutlichen Attack Spielweisen an den ebenfalls Perkussiven Slap-Ton dieses Basses. Diesen Bass habe ich im Jahr 2013 von dem Magazin Gitarre & Bass gewonnen! Danke noch mal. ;) Ich finde allerdings keine offiziellen Angaben zu ihm. Ich vermute, dass er aus der Reihe ATK200 stammt. In jedem Fall ein Unikat!
  14. Blue Mystery – MXR Sub Machine Fuzz (E-Gitarren Effektgerät): Ein toll klingender Octave Fuzz, den ich im Endeffekt dann doch nicht so wirklich eingesetzt habe. Insofern ist er mehr in der Kategorie “nice to have”. Farblich passt der hellblaue Kreisel auch nicht wirklich dazu. Haha. Egal, das Foto im Herbstlook finde ich dennoch gut gelungen.
  15. Green Mystery Kickstarter Sharing – Ibanez PT9 Phaser (E-Gitarren Effektgerät): Ein sogenannter Phaser. Verwende ich eigentlich nur für ein Lied (Arne Kopfermann – Wir schaun auf dich). Dafür passt er aber extrem gut. Per silbernem Edding habe ich die Positionen der Potis gekennzeichnet. Update: Leider hat der Gerät mittlerweile das Zeitliche gesegnet. Deswegen hängt er nun als Deko in einem Ikea Rahmen im Bandprobenkeller.
  16. Humanium Metal – Ibanez AMV10A-TCL (Halbakustikgitarre, Semi-Hollowbody): Interessante Story um das Humanium Metal: Metall, welches durch das Einschmelzen von illegalen Waffen aus Konfliktzonen “gewonnen” wird. Passt ganz gut zu der vernarbten aka Vintage Gitarre von Ibanez, die meiner Meinung nach einfach klasse aussieht. Meine einzige halbakustische Gitarre.
  17. Purple Limited-Edition – Source Audio Ventris Dual Reverb (E-Gitarren Effektgerät): Ein absoluter High-End Reverb. Super flexibel und absolut top klingend. Ich liebe ihn. ;) Gleiche Shooting-Session wie bei der Halbakustik.
  18. Copper & Cast Iron (Kupfer & Gusseisen) – Höfner 12-saitige A-Gitarre von 1976: Viel kann ich zur Gitarre gar nicht sagen. Sie kommt vom deutschen Traditionshersteller Höfner (bekannt u.a. durch den Beatle-Bass) und wurde 1976 gebaut. Mehr Typenbezeichnungen lassen sich allerdings nicht finden. Das Teil hat schon einige Jahre auf dem Buckel und ist eigentlich ein wirtschaftlicher Totalschaden, da sich die Brücke bereits gelöst hat und eine fachmännische Reparatur einem Neukauf gleich käme. Daher hatte ich vor ein paar Jahren selbst Hand angelegt. ;) Läuft. Zusätzlich wurde sie mir von Ralph Ruthe professionell verschönert. Und weil es nun mal doppelt so viele Saiten wie bei einer normalen Klampfe sind mussten hier auch gleich doppelt so viele Kreisel wie sonst drauf. Gusseisen passt da auch irgendwie zu meiner Metallreparatur. Und (korrodiertes) Kupfer irgendwie zu den braunfarbenen Saiten. Für die Fotosession hatte ich allerdings den kupfernen Kreisel frisch geputzt, so dass es schön glänzt, während ich auf der Gitarre ausnahmsweise 80/20 Bronze Saiten drauf hatte, welche gar nicht so sehr braunfarben sind, sondern etwas ins goldenere gehen. Egal. ;) Und was würde es für ein besseres Ambiente für diese Gitarre geben, als ein Lagerfeuer? Aus Sicherheitsgründen halt erst am Tag danach fotografiert.

Bei jeder Kreiselfotosession entstanden natürlich mehr als ein Bild. Auf meinem Unsplash Profil findet ihr daher noch die volle Auswahl.

Noch nicht alles fotografiert

There’s more to come. ;) Stay tuned!

Featured image: “Stainless Steel Mirror Top on Epiphone Les Paul” by Johannes Weber is licensed under CC BY 2.0.

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